Beschreibung

Obwohl Sternenlicht mit dem Gedanken an eine zyklische Form entstanden ist, können die einzelnen Sätze auch als eigenständige Stücke aufgefasst und gespielt werden.

In Sternenlicht I – quasi ein Präludium – entwickelt sich das Sternmotiv, wie es dann in Takt 17 erklingt, in unablässiger Steigerung und Beschleunigung aus einem anfänglichen 3-Ton-Motiv. Einer dunklen, erdigen Atmosphäre entsteigend setzt es eine zunächst unruhig-ahnende, dann zunehmend vor- und aufwärtsdrängende Bewegung in Gang. Das Sternmotiv wird in den folgenden Sätzen durch verschiedene Parameter weiterentwickelt, variiert und verwandelt.

Sternenlicht II, in Form und Charakteristik an die Art einer dreiteiligen Sarabande angelehnt, beginnt mit einem choralartigen Teil. Hier drückt das Sternmotiv (Takt 7) noch Frage, Zweifel, Hoffnung aus, gefolgt von einem innigen Gesang. Im Mittelteil funkeln Flageolett-Töne wie Sterne durch den Satz, etwas neues bricht sich Bahn. Zum Abschluss erklingt wieder der Choral vom Anfang. Doch fast unmerklich hat eine Verwandlung stattgefunden: Harmonik und Melodik hellen sich nach oben auf, das Sternmotiv folgt jetzt als erlösende Antwort.

Sternenlicht III: Kraftvoll geht es zurück in den „Tanz des Lebens“. In der Art einer Toccata wechseln hier Abschnitte von geschlossenen Akkorden in markanter Rhythmik mit der Motorik von Akkordbrechungen und Skalen. Der reiche Gebrauch von kontrastierenden Klangfarben bietet sich dabei an. In einem zarten, innig zu spielenden Epilog klingt dieser Satz aus.
Stefanie Birmelin