Johann Kobrich

Sechs leicht und dabei angenehme Klavier-Partien

Besetzung: Klaviere
Klavier
Sammelband
Mitgelieferte Stimme(n): Klavier
Geheftet
Format: 21 x 14,8 cm
Seiten: 24
Gewicht: 250 g
Erdmann Musikverlag / 91/11/912

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Beschreibung

Johann Josef Anton Bernhard Kobrich wirkte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Organist in Landsberg in Bayern und veröffentlichte in den Jahren 1746 bis 1787 zahlreiche Klavier-, Orgel-, Chor- und Orchesterwerke. Sein Name wie seine Werke sind – sehr zur Unrecht – völliger Vergessenheit anheimgefallen. Vielleicht tragen die Kritiker Schuld daran, denn sie ließen nicht viel Gutes an ihm. Das klavierspielende Publikum indes scheint ihn geschätzt zu haben, denn ein Exemplar meiner Sammlung zeigt deutlich die Spuren eifriger Benutzung. Das was die Kritik mit Oberflächlichkeit brandmarkte, erschien dem Laien als die weise Beschränkung eines Meisters in dem geforderten Aufwand an Technik sowohl wie an musikalischer Fassungskraft der Klavierspieler. Es sind Stücke, an denen sich der “Liebhaber des Klavieres” ergötzen kann, auch ohne zuvor gründliche technische und tiefgründige musikalische Studien getrieben zu haben.
Diese Einfachheit der Hilfsmittel lässt Kobrich in seinen um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstandenen Kompositionen einen zukunftsweisenden Klavierstil finden. Seine Einfälle sind immer originell und fesselnd. Der Grundzug seiner Kunst ist eine liebenswürdige Heiterkeit, die voller Lebensfreude und Lebensbejahung ist.
Nachdem unsere Zeit die Vorstellung des vorigen Jahrhunderts von einer ständigen Fortentwicklung der Kunst entgültig überwunden hat und in den musikgeschichtlichen Epochen nur noch Veränderungen des Stilwillens, des Klangideals, des Geschmacks erblickt, ist uns die Musik früherer Zeiten wieder ganz nahe und lebendig. Wir sehen nicht mehr in jedem Komponisten einen Vorläufer, der sich vergeblich abmüht, das zu erreichen, was einem späteren größeren Meister vorbehalten war, sondern wir sehen ihn als den Künder seines Kunstideals, der das formt, was ihm das Herz bewegt.
Der Kreis derer, die nicht nur Verständnis für die alte Kunst haben, sondern auch das Verlangen, sie selbst nachschaffend zu genießen, erweitert sich zusehends und es steht zu hoffen, dass er mir ermöglicht,dem vorliegenden Heft weitere folgen zu lassen, um das Bild von Kobrichs Schaffen zu vervollständigen.

F. J. Giesbert