Andreas F. Staffel

Schatten tasten für Klavier (2006-2008)

Besetzung: Klaviere
Klavier
Dauer (h:m:s): 00:15:00
Geheftet
Format: 23 x 31 cm
Seiten: 40
Gewicht: 168 g
Verlag Neue Musik / NM3718
ISMN: 9790203263012
ISBN: 9783733330897

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Beschreibung

Die Komposition entstand zwischen 2006 und 2008.
Choral ist das erste von mehreren Stücken dieses Genres, welche ich für verschiedene Besetzungen komponiert habe. Fragmente von fiktiven Choralmelodien stehen sich in extremer Lage gegenüber. Schroffe Kontraste in Tempo, Dynamik und Klangfarbe tun ihr Übriges zu einer Verfremdung der „Terzenlandschaft“. Am Ende entsteht aus den gezupften Saiten ein reiner C-Dur Dreiklang, der sich langsam und leise in „klingender Luft“ auflöst.
Elf basiert auf einer Idee des Büchnerpreisträgers Oscar Pastior. Dem permanent durchgehaltenen Elfsechzehnteltakt habe ich eine Elftonreihe hinzugefügt, die Zentraltöne bilden das Anagramm eines bekannten Fußballvereins.
Monshi ist ein Wiegenlied für meinen Sohn Julian-Felix. Der Anfang ist geprägt von den Variationen eines aus kleinen Sekunden bestehenden Motivs. Im Mittelteil stehen die weißen Tasten der linken Hand dem Ostinato aus schwarzen Tasten der rechten gegenüber. Gegen Ende imitiert das Klavier zwei immer langsamer werdende Spieluhren, die in verschiedenen Tempi und Tonarten die beiden Kinderlieder „Schlafe mein Prinz“ und „Guten Abend, gute Nacht“ zitieren.
Alberti entstand im Jahre 2006 und ist Hans Werner Henze zum achtzigsten Geburtstag gewidmet. Hierin werden die berühmten Bässe von Domenico Alberti (1710-1740), die ihrerseits die Weiner Klassik nachhaltig prägten, einer „mikroskopischen Prüfung“ unterzogen. Die klassische Begleitung übernimmt hierbei die Oberhand. Wie in einem Kaleidoskop tauchen Bruchstücke in Dur und Moll auf, Triller und Vorschläge werden ihrer süßen Randexistenz beraubt und spielen sich in den Vordergrund; Kadenzen mutieren zu kapriziösen Kaskaden. Am Ende des Stücks bilden lange Liegetöne aus Albertis Klaviersonate in B-Dur den Rahmen zu langen Vorschlagsketten im äußersten Pianissimobereich.
In dem Schlussstück Der springende Punkt werden Repetitionen des Tons As durch alle Register hindurchgeführt. Einige Töne aus der Obertonreihe von As werden mit dem mittleren Pedal bis zum Ende gehalten, so dass immer wieder neue Resonanzklänge entstehen können. Dem Stück liegt eine virtuose Beschleunigung zugrunde, die nur durch einen kurzen langsamen Mittelteil unterbrochen wird. Gegen Ende wird das Tempo immer waghalsiger, um dann plötzlich in einer lärmenden Akkord-Kaskade abzubrechen.




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