Adrian Kleinlosen

Jazz: Fetzen für Fagott und Elektronik (2015-16/18)

Besetzung: Fagott, Elektronik
Fagott
Dauer (h:m:s): 00:10:00
Spiralbindung
Format: 29,7 x 42 cm
Seiten: 22
Gewicht: 204 g
Edition Gravis Verlag GmbH / EG2885
ISMN: 9790205727673

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Beschreibung

Kompositionsauftrag von forma Leipzig (https://forma-leipzig.de/)

Vorwort:

Manchmal finden sich die besten Darstellungen eines Gegenstandes, jene, die zu seinem eigentlichen Kern vordringen, nicht in den Lexika oder wissenschaftlichen Abhandlungen, nicht in Dissertations- und Habilitationsschriften, nicht im auf wichtigen Konferenzen von arrivierten Persönlichkeiten Vorgetragenen, sondern in den Büchern der Belletristik, in Gedichtbänden, in Nebenher Gesagtem im persönlichen Gespräch.

So war es eine kleine Passage in Sartres Der Ekel, die mich an das Wesen des Jazz weiter heranführte als sämtliche Bücher und Aufsätze, die ich bis dahin las. Dort heißt es: »Im Augenblick wird Jazz gespielt; keine Melodie, nur Noten; eine Myriade von kleinen Stößen. Sie kennen keine Ruhe, eine unbeugsame Ordnung läßt sich entstehen und zerstört sie, ohne ihnen je Muße zu lassen, sich zu besinnen, für sich zu existieren. Sie rennen, sie drängen sich, sie treffen mich im Vorbeieilen mit einem kurzen Schlag und vergehen. Ich würde sie gerne aufhalten, aber ich weiß: wenn es mir gelänge, einen von ihnen zu stoppen, bliebe zwischen meinen Fingern nichts weiter als ein ordinärer und schmachtender Ton. Ich muss ihren Tod akzeptieren; ich muss ihn sogar wollen, diesen Tod…« (Jean-Paul Sartre, Der Ekel, Reinbek bei Hamburg 1982, S. 31) Von solch Myriade kleiner Stöße, von solch ruhelosem Vorbeieilen, ja, von der Zurückweisung des einzelnen, des schmachtenden, des selbstgewichtigen Tons, handelt Jazz: Fetzen.

Jazz: Fetzen entstand auf Anregung James Aylwards, der am 26. August 2017 bei der Uraufführung des Ensemblewerks Jazz (Op. 3) die Fagottstimme spielte. Ihm ist Jazz: Fetzen zugeeignet. Das Stück basiert auf Jazz: Die Fagottstimme wurde mit nur leichten Veränderungen übernommen; ein Zuspielband übernimmt nunmehr die Rolle des Ensembles.




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