Claude Lenners

Insektenhotel (transponierte Partitur) für Sopran, Klarinette und Gitarre (und diverse Neben- und Percussioninstrumente) (1984, 2017/18/21)

Zyklus von 25 Partituren in 25 Sprachen
Besetzung: Gesang, Sopran, Klarinette, Gitarre, Percussion
Sopran, Klarinette, Gitarre, Percussion
Sammelband
Dauer (h:m:s): 01:24:00
Schwierigkeitsgrad: 4=Schwer
Ringbuch
Format: 31 x 23 cm
Seiten: 252
Gewicht: 950 g
Verlag Neue Musik / NM3960
ISMN: 9790203266129
ISBN: 9783733332129

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Beschreibung

Der Zyklus besteht aus 25 Stücken mit Textvertonungen in 25 Sprachen. Die Partituren enthalten phonetische Hinweise und Transkriptionen (lautgetreue Umschriften) als Hilfe zur jeweiligen Aussprache beim Singen. In den Partituren finden wir Texte aus der Feder von weltberühmten Schriftstellern wie Shakespeare, Kafka, Vergil, Neruda, oder Grass zum Beispiel. Daneben gibt es aber auch Vertonungen von Landessprichwörtern, von lexikalischen Aussagen sowie Textvorlagen fantastischer oder gar utopischer Natur.

Grundsätzlich sind die Stücke für die Trio-Besetzung Sopran, Klarinette und Gitarre geschrieben. Als Ausnahme gilt die Vertonung vom Zulu Text (N° 18), wo die Klarinette und die Gitarre durch das Balafon ersetzt werden. Neben dem Gebrauch von vielen kleinen Handperkussionsinstrumenten wird die Gitarre durch das Banjo, die Bass-Ukelele oder das Erhu ersetzt. Insofern erhält der Zyklus eine ethnologische Komponente, mit abwechslungsreichen Klangfarben, die im Kontrast zur Klangwelt der regelmäßigen Grundbesetzung stehen.

Den Vertonungen liegen keine naturalistischen Forschungen zugrunde. Zwar gibt es im Zyklus instrumentale und vokale Anspielungen an die Klangwelt der Insekten, aber die Anwendungen von Zischlauten der Stimme oder Lufteffekten der Klarinette sind durchwegs intuitiver Natur, wissend, daß die Dynamikstufen von Insektenlauten sehr leise sind, und im Ultra Frequenzbereich liegen.

Ein weiterer Aspekt, auf den hier hingewiesen werden soll, ist die Theatralik. So ist die Musik der Partituren N° 18 und N° 20 eine Art Aufforderung zum Tanz der Sängerin auf der Bühne. Eine Einladung zur Inszenierung sind die aufgestellten Kerzen beim Text von Grass (N° 21), das Kratzen der Interpreten wegen dem Juckreiz in Nummer 25, sowie die Morse-ähnlichen LEDLichtpunkte
als Anspielung auf die Glühwürmchen Kommunikationsmuster im Hindi Text (N° 5).

Der Zyklus führt durch eine Welt, wo Sprachen und Insektenarten zusehends aussterben. Es ist eine Erlebnisreise mit zahlreichen Übernachtungen im Insektenhotel, wo man dem Rauschen der Kerbtiere lauschen kann.

Claude Lenners (Juli 2023)